Tag 1 - Reykjavík

Das Abenteuer Island startete für mich in Hamburg. Mit der isländischen Airline Play ging es in wenigen Stunden über den Atlantik zum Flughafen Keflavík. Tanja folgte wenige Stunden später mit Icelandair aus München. Anschließend haben wir völlig unkompliziert unseren Mietwagen entgegengenommen und sind in Richtung Hauptstadt, einmal durch die Geröllwüste der Halbinsel Reykjanes gestartet. Reykjavík ist eine sehr übersichtliche Hauptstadt und das Stadtzentrum ist recht klein und schnell zu Fuß zu durchqueren. Wir konnten an diesem Abend bereits einige Sehenswürdigkeiten bestaunen, so besuchten wir die mächtige Hallgrímskirkja. Die Kirche thront auf einem Hügel und ist ein sehr guter Anhaltspunkt in der Stadt, da man sie von überall sehen kann. Nach einem wärmenden Abendessen schlenderten wir die berühmte Regenbogenstraße hinunter Richtung Hafen. Hier findet man das gläserne Opernhaus und auch die Skulptur „Sonnenfahrt“. Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums Reykjavíks wurde diese in Anlehnung an ein Wikingerschiff errichtet. Hinter ihr erstreckt sich eine eindrucksvolle Bucht mit schneebedeckten kargen Bergen im Hintergrund. 
 

Tag 2 - Unterwegs nach Norden 

Am Morgen haben wir unsere Rundreise begonnen. Unser Tagesziel hieß Akureyri. Wir folgten der Straße Nummer 1, besser bekannt als die „Ringstraße“ und erreichten nach gut 100km unseren ersten Vulkankrater. Der Krater Grábrók befindet sich direkt neben der Straße in einer Landschaft voller dunkelroter Steine, grüner Moose und Farne und mäandernder Flüsse. Hölzerne Treppen führen auf den Kraterrand hinauf. Oben angekommen konnten wir auch einen zweiten Krater direkt neben Grábrók entdecken, welcher durch diesen von der Straße aus verborgen blieb. Wir harrten einen Regenschauer aus und waren dann fast allein auf dem Vulkan. Nach etwa einhundert Bildern und zahlreichen Videos traten wir den Abstieg und die Weiterfahrt an. 
 

Nach einem ganzen Stück Fahrt durch beeindruckende und unterschiedliche Landschaften, von denen man sich nicht ablenken lassen sollte, verpassten wir fast die Ausfahrt zum Kolugljúfur Canyon. An diesem Ort blickt man von einer kleinen Aussichtsplattform hinunter auf das rauschende Wasser. Am Ende des gut 1km langen Canyons befindet sich ein toller Wasserfall. Das Wasser fließt hier in mehreren Etappen die Felsen hinab. 

Die Sommertage in Island sind lang – unendlich lang. Wir nutzten also die vielen Sonnenstunden aus und fuhren am späten Nachmittag von der Ringstraße ab und folgten Asphalt- und Schotterstraßen durch (schweißtreibende) einspurige Tunnel zum kleinen Fischerort Siglufjörður. Malerisch spiegeln sich hier bunte Holzhäuser und schneebedeckte Berge im Wasser und kleine Fischerboote schaukeln im Takt der Wellen – ich glaube ich habe meinen Lieblingsort gefunden. Die tiefstehende Sonne beschien in eindrucksvollen Rot- und Orangetönen die Berge und Fjorde, als wir gegen 11 Uhr nachts die einsamen Straßen nach Akureyri fuhren. 

Tag 3 -  Auf der Busreise "Ring der Naturschönheiten" 

Wir wechselten unseren fahrbaren Untersatz gegen den Bus der Wolters Reisegruppe „Ring der Naturschönheiten“. In der Nähe von Akureyri stießen wir zu der fröhlichen Gesellschaft und fuhren gemeinsam zum Mývatn-See. Der große See liegt eingebettet zwischen grünen Ebenen, schwarzen Lavafelder und Schwefelquellen. Hier und da stieg dichter Dampf auf, ein Zeichen der gewaltigen Kraft und Wärme, die unter der Oberfläche schlummert. Am Hochtemperaturfeld Hverir wird dies besonders deutliche. Hier speien brodelnde Schlammquellen schwefeligen Dunst in die Luft.  Der stechende Geruch von Schwefel liegt schwer in der Luft, dennoch zieht diese ungezähmte Landschaft mit ihren gelb-roten Gestein seine Besucher in den Bann. Hier am Mývatn-See wird die Kraft der Natur, wie an vielen Orten in Island, verwandelt in ein Paradies der Entspannung. Die Reisegruppe konnte dies hautnah erleben und im milchig-blauen warmen Wasser des Mývatn-Naturbades die Seele baumeln lassen und über surreale Vulkanlandschaft blicken. Im Anschluss spazierten wir durch die bizarren schwarzen Türme des Lavafeldes Dimmuborgir. Schließlich führte und das herabstürzende Wasser des Goðafoss noch einmal die rohe Kraft der isländischen Natur vor Augen. 
Tanja und ich ließen diesen geselligen Tag im warmen Wasser der malerischen Forest Lagoon, am Fjord von Akureyri ausklingen. Zwischen goldenen Sonnenstrahlen und leuchtend grünen Bäumen genossen wir die Ruhe und die Schönheit der Insel.