Schottland – ein Land voller mystischer Landschaften, jahrhundertealter Geschichte und herzlicher Menschen. Im Juni hatte ich die Gelegenheit, für Wolters Rundreisen dieses einzigartige Land zu erkunden. Die Reise führte mich durch einige der beeindruckendsten Regionen Schottlands und hinterließ bei mir bleibende Eindrücke. Die Kombination aus atemberaubenden Naturkulissen und kulturellen Schätzen machte diese Erfahrung für mich unvergesslich.
Ich bin Melanie von Wolters Rundreisen, und in meinem Erfahrungsbericht möchte ich euch auf diese Reise mitnehmen und die besonderen Momente und Eindrücke mit euch teilen, die Schottland für mich zu einem so magischen Ort gemacht haben.
Tag 1: Abflug nach Edinburgh. Weiterfahrt nach Aberdeen mit verschiedenen Zwischenstopps
Am frühen Morgen um 06:20 Uhr bin ich vom Flughafen Bremen mit der KLM Richtung Edinburgh gestartet. Da es keine Direktflüge von Bremen gibt, hatte ich einen Zwischenstopp in Amsterdam. KLM bot kostenfrei Snacks und Getränke an Bord an – ein Service, den es nicht mehr bei allen Fluggesellschaften gibt!
Gegen 09:00 Uhr bin ich in Edinburgh gelandet. Nachdem ich mein Gepäck entgegengenommen habe, bin ich zur Hertz Mietwagenstation gegangen, um den Mietwagen abzuholen. Nach einer kurzen Einweisung und Orientierung – da das Lenkrad rechts ist und in Schottland Linksverkehr herrscht – konnte unsere Rundreise durch Schottland beginnen.
Falkirk: The Kelpies und Falkirk Wheel
"The Kelpies" stieg ein ehrfürchtiges Gefühl in mir auf. Diese 30 Meter hohen Skulpturen, die wie überlebensgroße Pferdeköpfe in den Himmel ragen, fangen die Kraft und den Stolz der Arbeitspferde ein, die einst das Rückgrat der Region bildeten. Es war, als würde man die Geschichte dieser Tiere spüren, die so viel zur Vergangenheit Schottlands beigetragen haben.
Als wir danach zum Falkirk Wheel fuhren, staunte ich nicht weniger. Dieses majestätische, rotierende Schiffshebewerk hob Boote mit scheinbarer Leichtigkeit ganze 24 Meter in die Höhe – ein Wunderwerk moderner Ingenieurskunst, das die elf Schleusen ersetzt und gleichzeitig ein Gefühl von Erhabenheit vermittelt.
Nach einer kurzen, malerischen Fahrt erreichten wir das beeindruckende Doune Castle. Diese mittelalterliche Festung, die schon in Filmen wie "Monty Python" und Serien wie "Outlander" zu sehen war, strahlt eine urige, geheimnisvolle Atmosphäre aus. Es war, als wäre man in der Zeit zurückversetzt – die Gemäuer schienen Geschichten zu flüstern, die Jahrhunderte überdauert haben.
Unsere Reise führte uns dann nach Aberdeen, wo wir im Hotel "The Village" ankamen. Der Abend versprach, besonders zu werden, und das wurde er auch. Beim gemeinsamen Abendessen mit unserer Busgruppe lernte ich die anderen Reisenden und unseren warmherzigen und humorvollen Reiseleiter Keith kennen. Von der ersten Minute an spürte man, wie gut die Gruppe harmonierte. Lachen erfüllte den Raum, während wir uns durch das köstliche 3-Gänge-Menü arbeiteten. Das Essen war nicht nur hervorragend, sondern auch ein perfekter Abschluss eines erlebnisreichen Tages.
Im Hotel "The Village" fanden wir modernen Komfort und ausgezeichneten Service vor – der perfekte Rückzugsort nach einem Tag voller Abenteuer und Emotionen.
Tag 2: Schottlands Highlights mit der Busgruppe
Nach einem gemütlichen Frühstück brachen wir voller Vorfreude mit unserer Busgruppe "Schottlands Highlights" in das Herz der Highlands auf. Schon auf den ersten Kilometern wurde mir bewusst, dass dies ein Tag werden würde, der uns nicht nur die atemberaubende Landschaft näherbringen, sondern uns auch tief in die Seele Schottlands eintauchen lassen würde.
Unser erster Stopp führte uns zur Aberdeenshire Highland Beef Farm – ein Ort, der so ruhig und malerisch inmitten der sanften Hügel der Highlands liegt, dass man sich sofort wie in einer anderen Welt fühlte. Der Anblick der weiten, grünen Wiesen, auf denen die stolzen Highland-Rinder grasten, ließ mein Herz höherschlagen. Diese zotteligen, robusten Tiere, mit ihrem markanten Aussehen, wirkten fast majestätisch. Es war, als ob die raue Natur Schottlands sich in ihnen widerspiegelte – stark, unbezwingbar und gleichzeitig wunderschön. Die Farm atmete eine Tradition, die Jahrhunderte zurückreicht, und man spürte sofort die tiefe Verbundenheit der Menschen hier zu ihrer Arbeit und zu den Tieren. Der Höhepunkt war natürlich die Verkostung des feinen Highland-Rindfleischs, dessen zarter Geschmack uns noch lange in Erinnerung bleiben würde.
Als wir danach nach Ballater fuhren, einem malerischen kleinen Ort, der sich wie ein verstecktes Juwel in die Highlands schmiegt, legte sich eine wohltuende Ruhe über die Gruppe. Die engen Gassen, die charmanten Cafés und Restaurants – alles schien hier in perfekter Harmonie miteinander zu existieren. Wir ließen uns in einem kleinen, gemütlichen Café nieder, genossen unser Mittagessen und beobachteten das ruhige Treiben um uns herum. Es war einer dieser Momente, in denen die Zeit stillzustehen schien und man sich voll und ganz in der Gelassenheit des Augenblicks verlieren konnte.
Doch das Highlight des Tages erwartete uns in Braemar, einem Ort, der so viel mehr ist als nur ein kleines Dorf. Braemar lebt und atmet Tradition – vor allem durch die legendären Highland Games, die jedes Jahr Menschen aus aller Welt anziehen. Allein der Gedanke, dass die königliche Familie hier regelmäßig anwesend ist, verlieh dem Ort eine besondere Bedeutung. Doch es war mehr als das: Man konnte förmlich die Vorfreude und den Stolz spüren, mit dem die Menschen hier ihre Kultur feiern. Die Vorstellung, wie die schottischen Krieger einst ihre Kräfte maßen, wurde in diesem kleinen, geschichtsträchtigen Dorf zum Leben erweckt. Jeder Stein, jede Ecke erzählte eine Geschichte, und es war unmöglich, sich dieser Magie zu entziehen.
Als wir uns am Abend auf den Rückweg machten, war ich überwältigt von den Eindrücken des Tages. Es war, als hätten wir nicht nur Orte besucht, sondern ein Stück von Schottlands Seele berührt – die raue Schönheit der Highlands, die tiefe Tradition und der unerschütterliche Stolz der Menschen. Ein Tag voller Emotionen und unvergesslicher Momente, der uns noch lange begleiten würde.
Atemberaubende Aussichtspunkte und die Forth Bridge
Weiter ging es über die riesige Forth Bridge. Sie spannt sich über das Wasser und verbindet die lebendige Stadt Edinburgh mit der Region Fife.
Auf dem Weg nach Edinburgh kamen wir an einem tollen Aussichtspunkt vorbei, dem "Devil's Elbow". Von hier aus bietet sich ein fantastischer Ausblick auf die Natur: grüne Hügel, hohe Berge und ein Fluss, der durch das Tal führt.
Edinburgh
Am Abend sind wir dann in Edinburgh angekommen. Schon beim Einfahren in die Stadt sieht man die Schönheit der Stadt. Die eleganten Gebäude und das Edinburgh Castle, welches über der Altstadt thront, bieten eine Mischung aus Geschichte, Architektur und Natur. Das Schloss beherbergt eine Fülle von historischen Schätzen, darunter die schottischen Kronjuwelen und den berühmten Stone of Destiny.
Wenn man vom Edinburgh Castle, die Royal Mile entlanggeht, kommt man zum Holyrood Palace. Der Palast bietet einen faszinierenden Einblick in das königliche Erbe Schottlands und ist auch bekannt als Drehort für die beliebte Fernsehserie "Outlander".
Die Royal Mile ist eine Straße voller Geschichte und Charme, gesäumt von historischen Gebäuden, Pubs und Geschäften. Ein Spaziergang entlang dieser königlichen Meile, vorbei an mittelalterlichen Gassen, prächtigen Palästen und lebendigen Plätzen, ist ein Erlebnis für sich. Hier wurde z.B. ein Teil des Films „The Avengers“ gedreht.
Übernachtet haben wir im Village Hotel in Edinburgh, das etwa 15 Fahrminuten vom Zentrum entfernt liegt. Der Tag mit der Busgruppe endete hier für uns, und wir verabschiedeten uns von unserem Guide Keith.
Tag 3: Loch Lomond und die Highlands
Morgens ging es für uns weiter zum Loch Lomond. Hier sind wir die Küstenstraße entlanggefahren und haben eine kleine, schöne Bucht entdeckt. Eine Bootsfahrt auf dem Loch Lomond ist ein wirklich tolles Erlebnis. Tarbet liegt direkt am Ufer des wunderschönen Sees Loch Lomond und ist ein großartiger Startpunkt für eine Fahrt auf dem Wasser. Während der Fahrt konnten wir die Berge, Wälder und das klare Wasser des Sees erleben. Es ist eine entspannende und schöne Art, den See zu erkunden.
Auf dem Weg in die Highlands gibt es verschiedene Aussichtspunkte. Es lohnt sich, dort anzuhalten und die Ruhe und Ausblicke zu genießen.
Der Viewpoint "Loch Tulla" und das "Wee White House" boten atemberaubende Stopps mit wunderschöner Landschaft. Der Viewpoint "Three Sisters" liegt in den Highlands und lässt keine Wünsche offen. Bei unserer Ankunft hat ein Dudelsackspieler die Kulisse musikalisch untermalt – ein sehr schönes Erlebnis.
Unterwegs nach Fort William fuhren wir über die North Ballachulish Bridge. Die Brücke überspannt den Loch Leven und bietet eine atemberaubende Aussicht auf die umliegende Landschaft der schottischen Highlands.
Abends in Fort William angekommen, genoss ich die Abendsonne am Ufer des Loch Linnhe. Fort William selbst bietet gemütliche Pubs und kleine nette Restaurants. Dort habe ich mir einen Highland Beef Burger und ein schottisches Ale bestellt. Man spürt sofort die gemütliche und urige Atmosphäre im Restaurant.
Tag 4: Hogwarts™-Express und Isle of Skye
An diesem Tag mussten wir zeitlich etwas früher los, da wir den "Hogwarts™-Express" am Glenfinnan Viadukt nicht verpassen wollten.
Der Zug fuhr gegen 10:57 Uhr über die berühmte Brücke.
Tipp!! Am besten im Internet vorab die Zugzeiten checken!! Viele Besucher haben sich in den Bergen einen Platz gesucht, um eine gute Sicht auf die Brücke zu haben. Harry Potter-Fans kommen hier auf ihre Kosten, da der "Hogwarts™-Express" in den Filmen eine wichtige Rolle spielt. Dieser Zug bringt die Schüler vom Gleis 9 3/4 in die Zauberschule.
Weiter ging es auf die Isle of Skye. Um dort hinzugelangen, gibt es Fährverbindungen von Mallaig nach Armadale. Ich konnte mit dem Mietwagen auf die Fähre fahren und entweder sitzen bleiben oder die Aussicht vom Deck genießen. Die Fahrt dauert rund 45 Minuten und es war sehr windig, aber es lohnt sich, an Deck zu gehen.
In Armadale sind wir mit der Fähre angekommen und fuhren weiter zur Skye Bridge, um wieder aufs Festland zu kommen. Sie ist ein beliebtes Fotomotiv für viele Reisende.
Auf unserem Weg kamen wir an der berühmten Festung „Eilean Donan Castle“ vorbei. Diese Festung ist einen Stopp wert, da sie am Ufer des Loch Duich liegt und somit ein tolles Fotomotiv ist. Zudem war die Festung auch in vielen Filmen und Serien zu sehen, z.B. in "Outlander" und "James Bond".
In Fort Augustus trifft man nicht nur auf das berühmte Loch Ness, sondern auch auf die beeindruckenden Schleusen. Die Fort Augustus Locks sind ein faszinierendes Schauspiel für Besucher. Man konnte beobachten, wie Boote durch die Schleusen navigieren und sich auf ihrem Weg zwischen dem Loch Ness und dem Caledonian Canal befinden.
Am südlichen Ufer von Loch Ness habe ich "Nessie" leider nicht gesehen, aber dafür einen schönen Regenbogen. Landschaftlich ist Loch Ness wirklich beeindruckend, egal ob man an die Legende glaubt oder nicht.
Der Tag endete dann in dem kleinen, beschaulichen Ort Beauly. Hier gibt es kleine Geschäfte und viel Ruhe. Hier haben wir im Hotel „The Priory“ übernachtet.
Tag 5: Blair Castle und Whisky-Distillery
Am heutigen Tag hatten wir einen kurzen Stopp in Aviemore am Bahnhof. Dort stand der berühmte "HogwartsTM-Express" zur Abfahrt bereit. Der Bahnhof ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in den Highlands.
Weiter ging es zum Blair Castle. Diese Festung in den Highlands ist ein Juwel, umgeben von weitläufigen Gärten und Bergen, strahlt die Festung in weißem Glanz. Ein sehr schönes Fotomotiv. Hier verbrachten wir ein bisschen Zeit in dem prachtvollen Garten und haben die Aussicht auf das Scjloss genossen.
Ein kurzer Stopp im Atholl Palace Hotel bot uns einen Einblick in das luxuriöse Hotel, dort konnten wir in der Lobby einen Kaffee trinken und den Hotelflair auf uns wirken lassen.
Weiter ging es zur Blair Athol Whisky Distillery. Vielleicht nicht ein "Muss" für jeden Schottland-Urlauber, aber auf jeden Fall für jeden Whisky-Liebhaber! Ich hatte ein Whisky-Tasting gebucht und wurde durch die Anlage geführt. Mir wurden die Schritte und Maschinen für die Herstellung erklärt. Danach ging es zur Whisky-Probe, wo ich sechs Sorten probieren durfte. Autofahrer können sich die Whisky-Proben in Fläschchen umfüllen und mitnehmen. Ein Glas als Andenken an diese tolle Tour gab es zur Verabschiedung.
Danach ging es zum Abschluss der Reise in das Country Hotel - The Craigie. Dieses kleine Hotel bietet modernen, aber auch schottischen Flair und lädt zum Wohlfühlen ein. Diese Übernachtung ist sehr zu empfehlen, wenn man außerhalb von Edinburgh wohnen möchte.
Tag 6: Abreise
Frühmorgens ging es dann wieder zum Flughafen. Der Mietwagen wurde übergeben, das Gepäck aufgegeben und um 09:10 Uhr ging mein Flug wieder nach Bremen über Amsterdam. Der Landeanflug in Bremen war sehr schön. Man konnte das Weserstadion und die Innenstadt von oben sehen.
Fazit
Mich hat Schottland überzeugt. Die beeindruckende Landschaft der Highlands, die verschiedenen Filmspots und die schöne Stadt Edinburgh. Der Flair in den Städten und in den Restaurants und Bars hat mir sehr gut gefallen. Das Frühstück ist in Schottland etwas spärlich und nicht vergleichbar mit dem deutschen Frühstück. Wenn man dies aber weiß, kann man sich darauf einstellen. Ich habe auf dieser Tour einen tollen Einblick von Schottland bekommen. Es gibt allerdings noch viel mehr zu entdecken und Schottland steht auf jeden Fall nochmal auf meiner Reisezielliste.